Orte und Zeiten
Orte
Wenn Sie sich gute Geschichten ansehen, werden Sie feststellen, dass die Figuren untrennbar mit dem Ort verbunden sind, in dem die Handlung eingebettet ist. Orte beeinflussen die Charaktere und somit den gesamten Roman. Sie sollten sich also tunlichst vor dem ersten geschriebenen Wort darüber im Klaren sein, an welchem Ort oder welchen Orten die Geschichte angesiedelt ist.
Dabei spielt keine Rolle, ob dieser Ort nun fest umrissen ist (das alte Haus) oder größere Dimensionen aufweist (der Spiralnebel im Sternbild des denkenden Poeten). Mit der Bekanntgabe eines Ortes führt der Autor den Leser in die Geschichte ein.
Zeiten
Ähnliches gilt für die Zeit. Wie bei den Schauplätzen muss der Autor ständig darüber im Bilde sein, in welcher Zeitzone sich seine Figuren gerade bewegen. Ihr Charakter verhält sich am Abend wahrscheinlich anders, als kurz nach dem Aufstehen. Diese Differenzen muss auch der Leser zu spüren bekommen. Auch wenn die Uhrzeit bei einer Szene oder einem Dialog gar keine Rolle spielt, sollten Sie sich bewusst sein, in welchem Tagesabschnitt sich die Figuren befinden.
Sie müssen sich stets fragen, wie wichtig eine bestimmte Zeit oder ein bestimmter Ort für Ihre Protagonisten und das Vorankommen der Geschichte ist. Erst dann können Sie entscheiden, ob oder wie viel Platz Sie der Beschreibung von „Raum und Zeit“ geben.
Eine Übung dazu
Tina hat Großes vor. Sie möchte die Schule schmeißen und eine Ausbildung zur Fitnesstrainerin beginnen. Gleich nächste Woche. Gleich, nachdem ihre Eltern Bescheid wissen.
Schreiben Sie Tinas Gedanken auf, in denen es darum geht, wie sie sich das Gespräch mit den Eltern vorstellt und wie sie argumentieren wird.
Fertigen Sie zwei Versionen des Textes an, jeweils min. eine Seite lang.
Lassen Sie uns in der ersten Variante Tinas Gedanken hören, kurz nachdem sie aufgestanden ist. Die Sonne scheint und ein warmer, wunderbarer Tag kündigt sich an.
Die zweite Version des Textes spielt am Nachmittag, kurz bevor Tina die Schule verlässt. Sie ist gestresst vom Vormittag, den Lehrern und auch von den Mitschülern.
Feedback
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