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„Show, don’t tell: Schreiben fürs Kopfkino" von Simone Harland

showdonttell

Show, don’t tell - Ein Leitsatz. Die goldene Regel des Schreibhandwerks. Beinahe das Erste, was ein Anfänger zu hören bekommt, wenn er beginnt, sich mit der Theorie des Schreibens auseinanderzusetzen: „Show, don’t tell!“. Damit ist doch schon alles gesagt – braucht die Welt wirklich einen ganzen Ratgeber über einen einzigen Satz?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, habe ich zwei Kolleginnen gebeten, das Prinzip Show, don’t tell in wenigen Worten zu erklären. „Schwierig“, gibt die Thriller-Autorin Stefanie Ross zu. „Vielleicht so: Beschreibe es nicht, lass es den Leser durch die Figur miterleben.“ Hannah Simon, die sich kaum wie eine andere mit Gefühlen der Figuren auskennt, stimmt zu: „Lass den Leser das Gefühl selbst erleben, schreib ihm nicht vor, was er zu fühlen hat.“ Das sind schon einmal wunderbare Hinweise. Doch was heißt das konkret: „Beschreibe es nicht“? Alles, was wir auf das Papier bringen, ist doch irgendwie eine Beschreibung, oder nicht? Schnell wird klar: In einem Satz lässt sich das Prinzip nur schwer zusammenfassen. Erst an konkreten Beispielen kann man sich an die Materie herantasten und lernen, den Kern der Aussage umzusetzen.

In ihrem Schreibratgeber „Show, don’t tell: Schreiben fürs Kopfkino“ befasst sich Simone Harland mit einem wichtigen Thema, das zu beherrschen, vielen Anfängern schwerfällt. „‘Show, don’t tell‘ bedeutet einerseits zu zeigen, was die Figuren tun und was passiert“, erzählt die Autorin in ihrem Buch. „Doch das ist längst nicht alles, was ‚Show, don’t tell‘, das szenische Erzählen, ausmacht. Auch die Gefühle der handelnden Figuren werden beim szenischen Erzählen oft deutlich – und zwar, ohne dass Autoren Sätze wie ‚Elsa war glücklich‘ schreiben müssen.“

Wie das funktioniert? Das erläutert die Autorin Schritt für Schritt in ihrem Buch und zeigt nicht nur die Grundlagen der Theorie, sondern untermauert diese mit praktischen Beispielen und Übungen: das aktive vs. passive Schreiben, bei den Beschreibungen alle Sinne benutzen, passende Vergleiche finden, Vorgänge und Hintergründe wiedergeben, auf Details zugreifen – oder, was nicht minder wichtig ist: Das eine oder das andere ungesagt lassen, um das Kopfkino des Lesers anzukurbeln.

Besonders hervorheben möchte ich den Umstand, dass die Autorin ebenfalls die Frage erläutert, wann „show“ weniger sinnvoll ist und warum man in solchen Situationen eher auf „tell“ zurückgreifen sollte. Darin verbirgt sich auch mein einziger Kritikpunkt: Ich wünschte mir, dieser Abschnitt würde etwas mehr zur Geltung kommen und mehr Facetten dieser Frage beleuchten.

Fazit: Mag sein, dass sich 3.99€ nach viel Geld für ein 58 Seiten starkes Buch anhören. Doch dieses Geld ist hier durchaus sinnvoll angelegt und öffnet eine Tür zu einer Reihe von Aha-Erlebnissen, die ein Autor sich sonst lange und mühsam erarbeiten müsste. Nicht nur Anfänger bekommen hier eine umfassende Übersicht zum Thema und werden dazu angeleitet, das eigene Schreibhandwerk etwas mehr zu reflektieren.

Olga A. Krouk

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